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G20: Gipfel und Gipfelstürmer*Innen

FlyerVortrag und Gespräch

Am 07. und 08. Juli 2017 wird der zwölfte G20 Gipfel in Hamburg stattfinden. Die zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt werden sich beraten: die informelle Notstandsverwaltung des Weltkapitals hat die Möglichkeiten abzuwägen, um die capitale Verwertungsmaschinerie am Laufen zu halten; in dieser sind Menschen bloße Humanressourcen, die zunehmend weniger verwertet werden können. Dennoch wird die strukturelle Krise des Weltkapitals geleugnet und verdrängt. Die Krisenbearbeitung durch die „kapitalistischen Funktionseliten“ nimmt immer drastischere Formen an.

Auch auf geopolitischer Ebene entwickelt sich eine sich verschärfende Krisenkonkurrenz. Trotz aller fortgesetzt behaupteten Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit scheint es fast so, als wüssten die Subjekte nicht mehr, was sie tun sollen; es wird immer offensichtlicher, dass sie Getriebene der Dynamik des „automatischen Subjekts“ permanenter Kapitalverwertung und deren Widersprüche sind. Aber auch das Gros der „Kritik“ an den gesellschaftlichen Verhältnissen und die sich artikulierenden Proteste gegen deren Unhaltbarkeit folgen derselben Logik imaginierter Souveränität: nicht nur die Verwertung des Werts ist in der Krise, sondern auch die Subjektform selbst.

Wir haben uns für eine Veranstaltung zum G20-Gipfel entschieden: das Leiden ist real und indiskutabel, muss aber ohne Verständnis der Fetischkonstitution hilflos und auf sich selbst zurückgeworfen bleiben. Es wird an diesem Abend keine Anleitung für den „richtigen Gipfelwiderstand“ oder Handlungsanweisungen für eine andere Gesellschaft geben können. Diese ist nur ex negativo und im gesellschaftlichen Prozess bestimmbar. Dennoch kann die Kritische Theorie der Wert-Abspaltungs-Kritik eine Referenz für emanzipatorische Bemühungen sein, denn: um sich von etwas „befreien“ zu können, ist es notwendig zu versuchen zu verstehen, wovon und in Hinsicht auf was sich überhaupt „befreit“ werden soll.




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