Einladung zum EXIT!-Seminar 2014

vom 17. - 19. Oktober in Mainz

KRISE UND TRANSFORMATION

Freitag, 17. Oktober

19.00 – 21.30

Bericht zum Moishe Postone – Seminar in Dresden (2. – 4. Mai 2014)
Ernst Johannes Schnell

Die Vorträge und die wichtigsten Diskussionsergebnisse sollen in diesem Referat zusammenfassend erläutert werden. Postones Versuch einer Neuinterpretation der Marxschen Politischen Ökonomie (geschrieben im Original bereits in den 1980er Jahren in den USA) weist insbesondere bei den obigen Themenkreisen Schwachstellen und Lücken auf. So gehen wir davon aus, daß er immer wieder einem methodologischen Individualismus anhängt, statt seine begrüßenswerten Ansätze einer dialektischen Herangehensweise konsequent durchzuhalten, daß er eine zu statische Auffassung von Zeit im Kapitalismus hat, daß sein Substanzbegriff des Wertes lediglich auf das gesellschaftliche Vermittlungsverhältnis rekurriert, ohne die Substanzbildung durch die abstrakten Arbeit zu erwähnen, daher also unvollständig ist, und daß er aus eben diesen Gründen keinerlei Krisentheorie entwickeln kann. Durch häufige Bezüge auf die Wert-Abspaltungskritik und insbesondere auf Texte von Robert Kurz wurden in den Vorträgen und Diskussionsbeiträgen unsere Kritikpunkte verdeutlicht. Bei den Diskussionen wurde als das größte Manko bei Postone die Absenz einer Krisentheorie betont. Seine Hinweise auf eine ökologische Krisensituation wurden übereinstimmend als ungenügend für eine Erklärung des heutigen Kapitalismus empfunden.

Samstag, 18. Oktober

10.00 – 12.30 Uhr

Die Ukraine und die Weltkrise des Kapitals
Tomasz Konicz
15.00 – 17.30 Uhr

Krisenerklärungen und Transformationskonzepte ohne Subjekt- und Ideologiekritik
Wie sich der Kapitalismus nicht überwinden lässt
Claus Peter Ortlieb

Diese Krisenerklärungen gründen in einer objektivistisch verkürzten Kapitalismuskritik, so als seien die Subjekte von der Gesellschaft, der sie angehören, gar nicht affiziert. Für die einen wird die Technik zum eigentlichen Träger eines quasi automatischen Übergangs in die neue Gesellschaft, für die anderen scheint sich die Transformation auf die Organisation einer neuen „A-Klasse“ der mehr oder weniger prekär Beschäftigten innerhalb der bestehenden politischen Strukturen zu reduzieren. Dagegen dürfen die – offenbar transhistorisch gedachten – Waren- und Geldsubjekte bleiben wie sie sind. Dass diese auf die Krise mehrheitlich mit reaktionären Ideologien reagieren, wird dabei hoffnungsfroh übersehen.

ab 19.00 Uhr

Mitgliederversammlung des Vereins für kritische Gesellschaftswissenschaften

Sonntag, 19. Oktober

10.00 – 12.30 Uhr

Zur Dialektik der Fetischkritik
Die Wandlungen der Fetischmuskritik im Zuge gesellschaftlicher Transformationsprozesse und die Aufgaben der Wert-Abspaltungskritik
Roswitha Scholz

Zum Tagungsort

Anreise

Mit der Bahn:
Mit dem Pkw:

Teilnahmekosten pro Person mit Übernachtung und Verpflegung
Freitag bis Sonntag:

Ermäßigung

Anmeldung:

Roswitha Scholz und Claus Peter Ortlieb für die EXIT!-Redaktion